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How to…study during a global pandemic

How to...
study during a global pandemic.


Erinnerst du dich noch daran, als du mit deinen Freunden in einer Vorlesung saßt und darüber gefachsimpelt hast, welches der Gerichte du zum Mittag in der Mensa verspeist? Nun ja, das muss mittlerweile über ein Jahr her sein. Verrückt, wie die Zeit rennt. Heute schleifst du dich von Zoom-Meeting zu Zoom-Meeting, von Bett zu Couch und versuchst, die digitale Aufzeichnung des gesamten Semesters innerhalb von zwei Wochen vor der Klausur unter einen Hut zu bekommen. Die Studienzeit, oftmals als „beste Zeit des Lebens“ betitelt, muss den Kürzeren ziehen. Doch wie kann man den Corona-Alltag ein bisschen aufmischen und eventuell sogar eine schöne Study-Experience haben?

 

Die Umstellung von der Präsenz-Uni zur Online-Uni hat jeden betroffen. Als erstes konnte man seine neuen Freiheiten zwecks Anwesenheit, bequemen Seminaren von der Wohnzimmercouch oder auch die neuen, manchmal kreativen Formate der Professoren genießen. Ein Semester geht schon klar, doch mittlerweile machen sich die Prokrastinationsbeschwerden, die teils schon vorher viele Studierende betroffen haben, bemerkbar. Die asynchronen Formate, sowie die neue Art des Selbststudiums machen einem durchaus zu schaffen. Genau deshalb möchte ich heute einfache Tipps & Tricks zur Überwindung des Coronablues vorstellen – alle Angaben natürlich ohne Gewähr.

 

Geregelte Lernzeiten. Grundsätzlich ist es immer hilfreich, geregelte Lernzeiten während der Woche festzulegen. Wann und zu welcher Uhrzeit, das ist natürlich dir überlassen. Damit hat man einen etwas geregelteren Tagesablauf. An dieser Stelle sollte man nicht vergessen, dass Online-Uni seine Vorteile hat. Wenn du nicht gerade ein synchrones Format hast, kannst du deinen Schlaf- und Tagesrhythmus deinen Bedürfnissen anpassen. Frühaufsteher oder Langschläfer, du entscheidest jetzt. Nutze diesen Vorteil und lass das Wochenende ein Wochenende sein – ganz ohne Unistress.

 

Visualisiere deine Deadlines. Egal ob digital oder analog, eine Visualisierung der kommenden Deadlines des Uni-Alltags werden dir helfen, eine weitere Hürde des Coronablues zu überstehen. Die Daten können dir als Orientierung für deine Gestaltung der Lernzeiten helfen. Außerdem ist damit ausgeschlossen, eine Deadline zu verpassen. Die langfristige Orientierung und im späteren Zeitverlauf, die Erreichung der Deadlines sind kleine Erfolgserlebnisse, die eingehalten und überstanden werden.

 

Study Session über Zoom. Anstatt die endlosen Wiederholungen allein durchzugehen, kann es einem sehr helfen, seine Kommilitonen über Zoom oder FaceTime zu einer Study Session einzuladen. Gerade in der Klausurenphase ist es von Vorteil, sich über den Lernstoff auszutauschen, da die Vorlesungen eventuell asynchron stattfanden und jeder einen anderen Fokus im Lernprozess für sich festlegt.

 

Zelebriere kleine Erfolge. Sei es eine überstandene Prüfungsleistung oder ein privates Erfolgserlebnis. Auch wenn das öffentliche Leben eingeschränkt ist, kannst du Erfolge feiern. Im sehr kleinen Kreis, nach Corona-Bestimmungen oder über Facetime: Du kannst dich mit deinen Freunden auch digital verabreden und auf die kleinen Dinge im Leben anstoßen oder gemeinsam kochen, um das Studentenleben ein wenig zu genießen.

 

Allerdings kann man seine freie Zeit mal etwas kreativer gestalten. Wie wäre es damit?

 

Koche ein neues Gericht. Thai Curry, Pizza mit selbst gemachtem Hefeteig oder mal ein French Toast? Nutze die freie Zeit zu Hause und koche dich durch kulinarische Kunstwerke der Moderne und probiere dich aus. Die Corona-bedingten freien Abende können einem neuen Platz für unentdeckte Talente einräumen. Auch wenn der nächste Urlaub auf sich warten lässt, kann eine kulinarische Reise durchaus das Fernweh ein wenig erträglicher machen.

 

Lange Spaziergänge. Besonders wenn man den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringt, darf es nicht an einer körperlichen Betätigung an der frischen Luft fehlen. Spazierengehen stärkt nicht nur Kreislauf und Immunsystem, die frische Luft entspannt auch und fördert die Kreativität. Selbst wenn man nicht die größte Sportaffinität besitzt, kann Herz und Lunge durchaus mit einem Spaziergang trainiert werden.

 

Fordere dich selbst heraus. Sei es eine neue Sprache, Yoga oder eine neue Pflanze, die im Haushalt überleben soll – schaffe dir eine eigene Challenge, die dich auch außerhalb der Lernzeiten beschäftigt. Obwohl man seine Zeit gut mit Sendungen schauen verbringen kann, entdeckt man eventuell eine neue Leidenschaft, die sich auch nach der Pandemie als nützlich erweisen kann.

 

Sport, Handwerkskunst oder Bücherwurm? Es gibt viele Möglichkeiten, dem Coronablues entgegenzuwirken. Trainiere für den nächsten Halbmarathon, lerne Stricken, Malen oder lese dich durch Klassiker der Bücherwelt, für die du sonst „keine Zeit“ gefunden hast.

 

Der Lockdown hat Studenten nicht gerade in die Karten spielt. Dennoch gibt es uns die Möglichkeit, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, mal einen Gang runter zu schalten und uns von einer neuen Seite kennenzulernen. Aus Sicht des Studenten stellt uns das plötzliche „Fernstudium“ vor neue Herausforderungen und unsere Selbstdisziplin wird auf die Probe gestellt. Nichtsdestotrotz ergeben sich durch fehlende Freizeitmöglichkeiten neue Spielräume, die nun befüllt werden müssen. Warum nutzen wir das nicht, um uns neu auszuprobieren? Die Pandemie wird irgendwann ein Ende haben und wahrscheinlich werden wir danach nie wieder die Zeit haben bzw. uns die Zeit nehmen, um bestimmte Dinge auszuprobieren. Die zuvor beschriebenen Punkte sollen nur Ideen sein, eventuelle Freiräume zu füllen oder euch zur Bespaßung dienen. Dennoch kann ich euch meine Top 3 nicht vorbehalten.

 

Meine persönlichen Erfolge in diesem Lockdown:

 

  • Der nächste Halbmarathon kann kommen: Durch die neu gewonnene Zeit ließ ich es mir nicht entgehen, meine Joggingrunden ein wenig auszudehnen. Zunächst aus Langeweile, irgendwann jedoch aus Ehrgeiz. Wenn man erst einmal sieht, was man schaffen kann, wenn man sich die nötige Zeit nimmt, dann erreicht man Ziele, die vorher unerreichbar schienen. Dieses Projekt wäre ich sonst nie angegangen.

 

  • Hühnersuppe für Anfänger: Obwohl kochen nicht zu meinen Stärken gehört, esse ich leidenschaftlich gerne – besonders die Hühnersuppe meiner Mama. Da ich allein wohne, viel unterwegs bin, bereitete ich nie aufwendige Gerichte zu. Als der Lockdown verlängert wurde und ich aufgrund der Jahreszeit wieder mal gerne eine Hühnersuppe essen wollte, nahm ich mir zum ersten Mal die Zeit ein Gericht zu kochen, was länger als 20 Minuten in der Zubereitung benötigt. Es lohnt sich!

 

  • Digitale Treffen: Wöchentlich organisierten wir im Freundeskreis digitale Study-Sessions, um das Gefühl eines Uni-Alltags zu erwecken. Der kontinuierliche Austausch trug dazu bei, dass wir mit der Situation besser klarkamen und verbanden die Verabredung gleich mit einem anschließenden digitalen Spieleabend, um unsere Treffen ausklingen zu lassen.

 

 

An dieser Stelle hoffe ich, dass ihr gut durch das Semester kommt und nicht den Kopf hängen lasst! Bleibt kreativ und überrascht euch selbst.  

Author

Alexander Künne