Berufseinstieg Karriere

Wie du einen übersichtlichen Lebenslauf erstellst.

So erstellst du einen übersichtlichen Lebenslauf

Kein Lebenslauf — kein Job!

Das Herzstück der Bewerbung ist dein Lebenslauf. In den meisten Fällen stehen deine Chancen schlecht, ohne Lebenslauf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch zu bekommen. 
Achte darauf, dass du hier alle Kenntnisse und Qualifikationen aufführst, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Behalte dir im Hinterkopf, Recruiter und Personalverantwortliche lesen während eines Bewerbungsprozesses eine Vielzahl an Unterlagen und Lebensläufen.
Die Zeit ist hier ein ausschlaggebender Faktor. Mit einem übersichtlichen und gut strukturierten Lebenslauf, verschafft sich der Empfänger in kürzester Zeit einen Überblick. Ist dein Lebenslauf chaotisch und ohne erkennbare Struktur ist es möglich, dass du rigoros aussortiert wirst.

 

 

Der tabellarische Lebenslauf gilt weithin als Standard. In den meisten Fällen umfasst er eine bis zwei DIN A4 Seiten, du stellst die Informationen in Blöcken dar.
Im Schnitt nimmt sich ein Recruiter drei Minuten für deine Bewerbung. Bei vier Seiten sind das im Durchschnitt 45 Sekunden pro Seite. Bedenke das bei der Gestaltung deiner Bewerbungsmappe. 

Im ersten Schritt vergleichst du deinen Lebenslauf mit den Anforderungen an die vakante Stelle. Bist du hier nicht gründlich, legst du dir Steine in den Weg. Die absteigende Variante des Lebenslaufs, auch amerikanischer Lebenslauf genannt, setzte sich wegen des knappen Zeitrahmens durch. 
Die letzte Position ist für Recruiter am wichtigsten. Aus dieser Angabe ziehen sie Rückschlüsse auf deine Qualifikationen. Nachfolgend listest du deine vorangegangenen Stationen auf.

 

Was du bei deinem Lebenslauf beachten solltest

Der Aufbau

Der tabellarische Lebenslauf ist zurzeit die gängige Wahl. Was bedeutet das jetzt für dich?

Du platzierst die Zeitangaben in der linken Spalte und die Fakten wie Berufserfahrung oder Abschlüsse in der rechten Spalte. In deinem Lebenslauf ist es besser auf optische Spielereien zu verzichten. Die meisten Recruiter empfinden es eher als störend. Sie wollen von dir einen übersichtlichen Lebenslauf, um Fakten über dich und deinen Werdegang zu erlangen.
Bewirbst du dich für einen Beruf, in dem Kreativität an erster Stelle steht, wie Mediengestaltung, Marketing oder ähnliches. Darfst du gerne deiner kreativen Ader freien Lauf lassen. In diesem Fall willst du mit deiner Bewerbung auf dich aufmerksam machen.

Die optische Gestaltung deines Lebenslaufs

Der erste Eindruck bleibt! Kleider machen Leute!

Diese Sprüche treffen nicht nur bei persönlichen Kontakten zu. Bei deinem Lebenslauf ist der erste Eindruck ebenfalls ausschlaggebend. Wissenschaftler aus Bochum fanden laut einer Erhebung heraus, dass die optische Gestaltung deiner Bewerbung für viele Recruiter ein wichtiges Kriterium ist.
Es beginnt mit der Formatierung. Für 65,3 Prozent der befragten Personaler ist die geeignete Formatierung nach DIN 5008 (LINK). Rechtschreib- und Grammatikfehler am besten grundsätzlich vermeiden.

Der Inhalt

Du lässt in deinem Lebenslauf die Anrede, Grüße und Anmerkungen weg. Du führst nur die nachfolgenden Punkte auf:

  • Deine persönlichen Daten: Vorname, Nachname, Geburtstag, Geburtsort, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail, Familienstand, Staatsangehörigkeit.
  • Deine Berufserfahrung: Deine aktuelle oder letzte Position. Danach listest du chronologisch deine vorangegangenen Stationen auf. Als Absolvent kannst du deinen höchsten Abschluss und gegebenenfalls Schwerpunkte nennen, als Arbeitssuchender listest du deine Kenntnisse auf
  • Qualifikationen: An dieser Stelle führst du relevante Weiterbildungen, Zertifikate, EDV- und PC-Kenntnisse, Sprachen und Führerschein auf
  • Ausbildungen: Unter diesem Punkt nennst du deine schulischen und beruflichen Ausbildungen. Gerne kannst du hier deinen geleisteten Wehr- oder Zivildienst angeben.

Anschließend bringst du alles in die richtige Reihenfolge. Achte darauf, dass du nicht zu große Lücken in deinem Lebenslauf hast. Wenn du auf längeren Reisen warst oder ähnliches führe es auf. Wenn du eine Zeitlang arbeitssuchend warst, empfiehlt es sich das anzugeben. Eine Lücke im Lebenslauf bietet dem Recruiter immer einen Anhaltspunkt im Bewerbungsgespräch für tiefergehende Fragen.

Die Angaben für den Zeitraum deiner Beschäftigung gibst du in Monaten an. Die einzelnen Stationen müssen nicht auf den Tag genau dokumentiert werden.

 

So formulierst du deine beruflichen Stationen

Deine beruflichen Stationen umfassen nicht mehr als zwei DIN A4 Seiten. Ab drei Seiten Lebenslauf wird es unübersichtlich. Dennoch solltest du von Abkürzungen absehen, das ist dann zu kurz. Deine Stationen und Erfahrungen schreibst du immer aus.
Durch eine übersichtliche Struktur kannst du den Lesefluss verbessern. Du entscheidest dich vorab für eine einheitliche Schriftart für den Lebenslauf und den Rest der Bewerbungsmappe.

Der Arbeitgeber

  • Du schreibst den vollständigen Namen des Unternehmens in deinen Lebenslauf.
    Nicht Friederichs, sondern Carl Friederichs GmbH.
  • Der Standort des Unternehmens deiner letzten Stationen zählt ebenfalls zu den wichtigen Informationen.
    Carl Friederichs GmbH, Frankfurt am Main

Beschreibung des Unternehmens

An dieser Stelle führst du weitere Informationen

  • die von Interesse sind auf. Es zählen die Geschäftstätigkeit, Mitarbeiterzahl und mögliche Zugehörigkeit zu einem Konzern. Bei internationalen Konzernen ist eventuell das ein Hinweis auf unternehmensinterne Amtssprache Englisch sein.
  • Halte dich trotz alle dem kurz mit der Information.
    5000 Mitarbeiter weltweit, rund 200 am Standort Frankfurt am Main

Deine Position

Positionsbeschreibungen sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Heißt es in dem einen Logistics Supervisor und in dem anderen Head of Logistics, meint es im Grunde dasselbe.

  • Nimm hier der HR-Abteilung Arbeit ab und wähle eine eindeutige Beschreibung. In diesem Fall: Leiter Logistik.
  • Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Berufsbezeichnungen, die aus dem Englischen stammen, die man kennt. Hierzu zählt der Social Media Manager, dieser Bedarf keiner Übersetzung.
  • Findest du keine passende Übersetzung für deine Berufsbezeichnung, ergänzt du sie mit einer kurzen Beschreibung in Klammern. Deal Handler (Koordination von Warenströmen)

Wo lag deine Verantwortung in deiner letzten Position

Was hast du bei deiner letzten Anstellung gemacht? Nicht ausschließlich deine Position ist wichtig, ebenfalls deine Aufgaben sind von Interesse.

Über welche Erfolge und Ergebnisse freute sich dein ehemaliger Arbeitgeber.

  • Leiter Logistik
  • Verantwortlich für Absackanlage, Lager, Kommissionierung, Entsorgung und Produktionsplanung
  • 25 Mitarbeiter
  • Aufbau der neuen Logistikabteilung in Frankfurt
  • Verdreifachung der Absackleistung durch Einführung eines Vollkontischichtsystems
  • Einführung eines TPU-Recycling-Konzepts, Kostenreduzierung um 35 Prozent
  • Aufbau einer rollierenden Absackreihenfolgeplanung mit Leistungsdokumentation

Halte dich bei der Beschreibung kurz und formuliere prägnante Aussagen.

Wichtig:

  1. Unternehmen:
    Wo waren sie tätig? Vollständiger Name des Unternehmens
    Um welche Art von Unternehmen handelt es sich?
  2. Position:
    Positionsbezeichnung der einzelnen Stationen
  3. Aufgaben
    Was waren deine Aufgaben
    Welche Erfolge konntest du erzielen

No Gos

Worauf du in deinem Lebenslauf verzichtest:

Hobbys:
Deine Hobbies führst du ausschließlich auf wenn sie einen Bezug zu dem Unternehmen oder der Stelle haben. Beschreibe sie, dass sie deine Fähigkeiten unterstreichen. Hobbys sind in erster Linie deine Privatsache.

Weltanschauung:
Deine politischen oder religiösen Ansichten werden nicht im Lebenslauf dokumentiert

Gehaltsvorstellung:
Deine Gehaltsvorstellung gibst du im Bewerbungsschreiben an. Üblicherweise wirst du in der Stellenbeschreibung gefragt. Fragt niemand nach einer Angabe, kommt die Frage im Bewerbungsgespräch auf

Informationen zur Familie:
Früher war der Berufsstand der Eltern im Lebenslauf wichtig, heute spielt das keine Rolle mehr.

Der Schluss

Achte darauf, dass du deinen Lebenslauf gewissenhaft abschließt. Ort, Datum und Unterschrift darfst du bei deinem Lebenslauf nicht vergessen. Deine Unterschrift interpretiert man als Echtheitssiegel, das bezeugt, dass deine Angaben der Wahrheit entsprechen.

Durch falsche Angaben in deinem Lebenslauf kann nach Ablauf der Probezeit eine fristlose Kündigung erfolgen. Hier gilt es sorgfältig vorzugehen. Gerade in der Zeit von LinkedIn, Xing und anderen Business Social Media Seiten ist dein Werdegang transparent für andere. Was wir damit sagen wollen, gib deinem Arbeitgeber kein Futter gegen dich 😉

Author

Nicole Brunkhorst