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Welche Dokumente müssen in deine Bewerbungsmappe?

Welche Dokumente müssen in deine Bewerbungsmappe

Deine Bewerbung ist der erste Eindruck den du bei dem Unternehmen deiner Wahl hinterlässt, ähnlich wie das erste Aufeinandertreffen. Der erste Eindruck ist nicht nur bei einem persönlichem Treffen ausschlaggebend. Mit einer sorgfältig erstellten Bewerbung kannst du schon vor dem persönlichen Kontakt Pluspunkte sammeln. 

Was alles in deiner Bewerbungsmappe vorhanden sein sollte, erklären wir dir in den nächsten Beiträgen.

  1. Das richtige Anschreiben, um den Recruiter von dir zu überzeugen
  2. Wie gestaltest du das Deckblatt für deine Bewerbung  
  3. Der Lebenslauf
  4. Wie du mit deinem Motivationsschreiben punkten kannst 
  5. Welche Dokumente gehören in die Anlagen deiner Bewerbung

In diesem Beitrag erklären wir dir wie du dein Anschreiben so aufsetzt, dass der Recruiter einen erste guten Eindruck von dir hat.


Das richtige Anschreiben, um den Recruiter von dir zu überzeugen

Das Anschreiben dient dazu den Recruiter davon zu überzeugen, dass du die optimale Wahl für die zu vakante Stelle bist. Damit du dich von der breiten Masse abhebst, haben wir hier einige Tipps für dich. Wie du dein Anschreiben aufbaust und ohne die üblichen Floskeln gestaltest.

 

Was du zu deinem Anschreiben wissen musst

In deinem Anschreiben muss stehen auf welche Stelle du dich bewirbst. Warum du für das Unternehmen arbeiten möchtest und aus welchem Grund du die perfekte Wahl bist

  • Dein Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4 Seite lang sein
  • Eine einheitliche Schriftart für deine gesamte Bewerbungsmappe ist unerlässlich, die Schriftgröße sollte zwischen zehn und zwölf Punkt liegen
  • Setzt dich vorab mit den gewünschten Fähigkeiten auseinander und kommuniziere diese in deinem Anschreiben
  • Dein Anschreiben muss unabdingbar frei von Rechtschreibfehlern und unnötigen Formatierungen sein

Im Internet findest du eine Vielzahl an Mustervorlagen und Beispielen zu Formulierungen für dein Anschreiben. Die dir helfen sollen einen überzeugenden Text aufzusetzen. Versetze dich in die Lage des Recruiters und stelle dir vor du liest immer die gleichen Sätze in Bewerbungsschreiben.

Würde dich das von einem Bewerber überzeugen? Nein, sehr wahrscheinlich nicht! Spätestens nach der dritten Bewerbung mit ähnlichen oder gar gleichen Sätzen, wärst auch du gelangweilt. 

Wie du das vermeiden kannst, erfährst du in den nächsten Absätzen.

 

Wie baust du dein Anschreiben auf

Der formale Aufbau ist in jedem Anschreiben gleich. Hier ist zu empfehlen, dass du dich daran hältst, auch wenn du deine Bewerbungsmappe kreativ gestalten möchtest. Die genaue Gestaltung kannst du in der DIN 5008 nachlesen.

Auf jeden Fall sollte dein Bewerbungsschreiben die folgenden Punkte enthalten:

  • Adressfeld für Empfänger
  • Adressfeld für Absender mit allen Kontaktdaten
  • (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Anschrift)
  • Datum
  • Betreff
  • Grußformel am Anfang (Sehr geehrte(r) Herr/Frau [Name])
  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss
  • Grußformel zur Verabschiedung (Mit freundlichen Grüßen; Beste Grüße; etc.)
  • Unterschrift
  • Anlagen

Mit einem optisch ansprechenden Anschreiben bietet sich dir die erste Möglichkeit einen guten Eindruck zu hinterlassen.

 

Grundregeln für dein einzigartiges Anschreiben


Durch Selbstbewusstsein überzeugen, ohne Überheblich zu wirken

Es ist ausschlaggebend, dass klar und deutlich kommuniziert wird, was du kannst und wonach du suchst. Denke dir keine Fähigkeiten oder ähnliches aus, ein geschulter Recruiter merkt es sofort wenn du ihm Geschichten erzählt.

 

Wichtig an dieser Stelle ist es für dich sogenannte Weichmacher (Konjunktive wie: könnte, hätte, wäre) zu vermeiden. Durch diese Wörter verlieren deine Aussagen an Kraft. Statt “Ich würde mich sehr freuen wenn sie sich bei mir melden könnten”. Schreibst du einen Satz mit einer eindeutigen Aussage: “Ich freue mich darauf von ihnen zu hören.”

 

Nutze die Informationen aus der Stellenausschreibung

In der ausgeschriebenen Stelle findest du alle Informationen bezüglich gewünschte Fähigkeiten und Qualifikationen für den Job. Achte sorgfältig darauf, deine persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen auf die beschriebenen Anforderungen zu beziehen. Kenntnisse, die für den Job nicht interessant sind, gilt es hier nicht zu erwähnen. Kein Recruiter interessiert sich für dein Praktikum aus der 7. Klasse Garten- und Landschaftsbau, wenn du dich als Bankkauffrau/-mann bewirbst.

 

Durch Storytelling zu deinem Traumjob

Wie bereits festgestellt, verliert dein Anschreiben, formuliert aus Vorlagen, schnell seinen Reiz. Überzeugst du den Recruiter mit deinem Anschreiben nicht, liest er den Rest deiner Bewerbung mit weniger Begeisterung. Um aus der Masse hervorzustechen, braucht es von deiner Seite aus ein bisschen Kreativität und Mut.
Storytelling eignet sich nicht nur für das Marketing. Du kannst es auch super für deine Bewerbung einsetzen.
Wecke gleich im ersten Satz die Neugierde des Recruiters, in dem du (d)eine spannende Geschichte erzählst. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass der Recruiter sie aufmerksam bis zum Ende durchliest

 

Wie Gestaltest du Betreff und Grußformel

Der Betreff deines Anschreibens bezieht sich auf den von dir angestrebten Job. Weiter besteht die Möglichkeit anzugeben, wo du auf die ausgeschriebene Stelle aufmerksam geworden bist.

Eine persönliche Anrede ist, in den meisten Fällen, unverzichtbar. Ist in der Stellenanzeige kein Name hinterlegt (was selten der Fall ist), erkundige dich auf der Webseite oder über Social Media ob es diesbezüglich Informationen gibt. Ein kurzer Anruf im Unternehmen kann hilfreich sein.

 

Die richtige Einleitung

Der wahrscheinlich wichtigste Teil in deiner Bewerbung! 

Hier entscheidet sich, ob du das Interesse des Recruiters wecken kannst oder nicht. Eine spannend gestaltete Einleitung ist hier entscheidend. Floskeln wie “Hiermit bewerbe ich mich auf…” oder “Ich interessiere mich für die von ihnen ausgeschrieben Stelle…” gilt es zu vermeiden.

Mit dem zu Beginn erwähnten Storytelling, bietet sich eine Möglichkeit von den Floskeln wegzukommen und dich interessant darzustellen. 

Ein Beispiel hierfür kann sein:

“Liebes ABC- Team, mein Name ist Timo. Ich bin 29 Jahre alt und brauche euch! Vor kurzem habe ich einen großen Schritt gemacht, um meinem Ziel, ein glückliches Leben mit einem erfüllendem Job näher zu kommen: (Schritt den du gemacht hast). Zum Beispiel: “Studium abgebrochen”, “Studium begonnen”, “Qualifikationen erlangt”. Ebenfalls bietet sich die Möglichkeit eines deiner Hobbys zu erwähnen oder auf ein Produkt des Unternehmens, dass du gerne nutzt, einzugehen.

 

Der überzeugende Hauptteil

Deine Einleitung hat das Interesse des Recruiters geweckt. Jetzt ist es an der Zeit zu vermitteln warum Du die optimale Besetzung für die Stelle bist. Du kommunizierst , was du kannst, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bietest und warum du die passende Wahl bist.

 

Deine Qualifikationen für den Job

Einer der wichtigsten Abschnitte deines Anschreibens sind die Qualifikationen die du vorweisen kannst. Durch sie erfährt der Recruiter ob deine Qualifikationen und Kenntnisse den Anforderungen entsprechen.
Mit konkreten Erfahrungen kannst du hier deinen Werdegang belegen. “ich bin ein leistungsorientierter und zielstrebiger Mitarbeiter” können auch deine Mitbewerber behaupten.
Eine genaue Aussage kannst du mit Beispielen aus deinem bisherigen Berufsleben oder Studium treffen. Auch hier kannst du auf das Storytelling zurückgreifen. 

Beispiel: Während deiner letzten Anstellung als XY, für ein Kleinunternehmen, hast du ein Projekt zugeteilt bekommen. Du solltest eine  geeignete Strategie zur Neukundengewinnung entwickeln und dir wurde nur ein geringes Budget zur Verfügung gestellt. Der monetäre Rahmen war somit vorgegeben. Da du aber mit größter Leidenschaft Strategien zur Kundengewinnung planst und umsetzt, war es dir trotz des vorgegebenen Budgets möglich eine Strategie zu erarbeiten. Mit der das Unternehmen einen Kundenzuwachs von X % innerhalb eines Geschäftsjahres erreichen konnte. 

Hier ist es wichtig, dass du nur Erfahrungen aufzählst, die für die ausgeschriebene Stelle, relevant sind.

 

Warum bist du der passende Bewerber

Ist der Recruiter davon überzeugt, dass du die passenden Qualifikationen mitbringst, geht es darum ihn von deiner Motivation zu überzeugen.
Vermeide dem Recruiter zu erklären was das Unternehmen macht, es sei denn du wirst ausdrücklich danach gefragt. Die Mitarbeiter des Unternehmens wissen was sie machen!
Anders verhält es sich bei dem Geschäftsmodell. Besonders wenn es außergewöhnlich ist. Dadurch kannst du zeigen, dass du es verstehst und dich vorab mit dem Unternehmen beschäftigt hast.

Beispiel: Du bewirbst dich als leidenschaftlicher Outdoor Sportler (Klettern, Trekking) bei einem Hersteller für Ausrüstungen im Outdoorbereich. Du kannst darauf eingehen, dass du durch die Produkte des Herstellers deiner Leidenschaft noch besser nachgehen kannst und die Mehrwerte für die Kunden kennst.

 

Was können du und das Unternehmen gemeinsam erreichen

Deine Qualifikationen passen zu den Anforderungen, du konntest mit deiner Motivation überzeugen!? Aber wie kann das Unternehmen von Dir profitieren?
Das gilt es dem Recruiter im letzten Schritt klarzumachen.

Beispiel: Als leidenschaftlicher Outdoor Sportler argumentierst du, dass du die Bedürfnisse der Zielgruppe kennst und weißt, auf was zu achten ist. Damit die Kunden sich mit den Produkten identifizieren und einen Mehrwert für sich erhalten.

 

Der passende Schluss

Du hast es fast geschafft!

Es fehlen noch dein frühestmögliches Eintrittsdatum, deine Gehaltsvorstellungen und ein gut formulierter Schlusssatz. Fragt in der Stellenausschreibung niemand nach deiner Gehaltsvorstellung, wird die Frage im persönlichen Gespräch angesprochen.

 

Deine Gehaltsvorstellung

Die Gehaltsvorstellung ist am Ende deiner Bewerbung zu platzieren. Bitte achte darauf, dass du Deine Vorstellung entweder in Brutto oder Netto angibst.
Um im Nachhinein eine Basis für Verhandlungen zu schaffen, kannst du auf deinen gewünschten Betrag 10% aufschlagen. Weißt du nicht, wie hoch der übliche Lohn für deine angestrebte Stelle ist, findest du online Gehaltstabellen zu allen Branchen.

Der Schlussteil

Ab hier darfst Du deiner Kreativität mehr Spielraum geben. Anstatt eine der üblichen Floskeln zu nutzen wie: “Ich freue mich auf eine baldige Antwort ihrerseits” kannst du schreiben: “Ich freue mich sehr darauf mich persönlich bei ihnen vorzustellen”.

Die Grußformel “mit freundlichen Grüßen” lässt sich ohne Aufwand anders formulieren:

  • Beste Grüße aus Berlin
  • Schöne Grüße nach Frankfurt

Dein Anschreiben ist fertig!

Zum Schluss nimmst du dir nochmal die Zeit, um dein Anschreiben in Ruhe gründlich durchzulesen. Oft findest du beim erneuten Lesen Füllwörter und Weichmacher, auf die du verzichten kannst. 

Bist du mit deinem Anschreiben zufrieden, suche dir eine Person, besser zwei, die es nochmal auf Rechtschreibfehler und Grammatik kontrollieren. Eventuell kennst du jemanden der im Bereich HR arbeitet oder sich grundlegend mit der Thematik auskennt.

Typische Fehler schleichen sich gerade bei Bewerbungen für mehrere Unternehmen ein. Zum Beispiel eine falsche Anschrift oder der falsche Name in der Anrede.

Nachfolgend haben wir eine Checkliste für dich:

 

Checkliste

  • Stimmen die Adressen und Kontaktdaten wie E-Mail und Telefon (Absender und Empfänger)?
  • Sind der Firmenname, der Ansprechpartner und die Anrede richtig geschrieben?
  • Ist die Betreffzeile richtig (Jobtitel)?
  • Stimmt das Datum?
  • Gibt es noch Rechtschreib- und Grammatikfehler?

Author

Nicole Brunkhorst